Managementsystem nach DIN EN ISO 9001

Die DIN EN ISO 9001 ist eine deutsche Norm basierend auf einem internationalen Standard für Qualitätsmanagementsysteme (QMS). Sie legt die Anforderungen fest, die eine Organisation erfüllen muss, um sicherzustellen, dass ihre Produkte und Dienstleistungen den Kundenanforderungen sowie gesetzlichen und regulatorischen Vorgaben entsprechen. Die Norm ist branchenübergreifend anwendbar und hilft Unternehmen dabei, ihre Prozesse zu optimieren und die Kundenzufriedenheit zu steigern.

In ihrer Struktur folgt sie auf der obersten Ebene anderen Managementsystemen, wie z.B. der DIN EN ISO 50001 (Energiemanagement) und DIN ISO 55001 (Assetmanagementsystem). D.h. die Normkapitel sowie die grundlegenden Anforderungen an das System sind bei diesen Normen gleich. Fachspezifische Besonderheiten machen dennoch an der einen oder anderen Stelle ein abweichendes Vorgehen bei Einführung und Pflege des Managementsystems erforderlich.

Die Norm fordert einen prozessorientierten Ansatz im Deming-Kreis "Planen-Ausführen-Prüfen-Handeln" (PDCA - Plan-Do-Check-Act). Entsprechend sind auch ihre Kapitel strukturiert.


Wichtige Inhalte der DIN EN ISO 9001:

  1. Kontext der Organisation:

    • Die Organisation muss den Kontext, in dem sie tätig ist, verstehen, einschließlich externer und interner Faktoren, die ihre Fähigkeit zur Erreichung der Qualitätsziele beeinflussen können.
    • Es wird verlangt, dass die relevanten Interessengruppen (wie Kunden, Mitarbeiter, Lieferanten, Regulierungsbehörden usw.) berücksichtigt werden.
  2. Führung:

    • Die oberste Leitung muss Verantwortung für das Qualitätsmanagementsystem übernehmen, eine Qualitätspolitik festlegen und sicherstellen, dass  Qualitätsziele definiert und verfolgt werden.
    • Es wird erwartet, dass die Führungskräfte eine Unternehmenskultur fördern, die auf fortlaufende Verbesserung ausgerichtet ist.
  3. Planung:

    • Die Organisation muss Risiken und Chancen im Zusammenhang mit der Qualität bewerten und entsprechende Maßnahmen zur Risikominderung und Zielverwirklichung ergreifen.
    • Qualitätsziele müssen festgelegt und Aktionspläne zur Erreichung dieser Ziele entwickelt werden.
  4. Unterstützung:

    • Ressourcenmanagement: Die Organisation muss die notwendigen Ressourcen (z. B. Personal, Infrastruktur, Technologien) bereitstellen.
    • Kompetenzmanagement: Die Mitarbeiter müssen geschult und qualifiziert werden, um ihre Aufgaben effektiv auszuführen.
    • Kommunikation: Es muss eine klare interne und externe Kommunikation zum Thema Qualität bestehen.
    • Dokumentierte Information: Die erforderlichen Dokumentationen (z. B. Formulare, Arbeitsanweisungen und darauf aufbauende Nachweise) müssen erstellt und gepflegt werden.
  5. Betrieb:

    • Die Organisation muss die Prozesse zur Erfüllung der Kundenanforderungen und zur Umsetzung der geplanten Maßnahmen steuern.
    • Sie muss sicherstellen, dass Produkte und Dienstleistungen den festgelegten Anforderungen entsprechen und eine kontinuierliche Überwachung und Messung der Leistung erfolgt.
  6. Bewertung der Leistung:

    • Die Organisation muss regelmäßig die Leistung des Qualitätsmanagementsystems überwachen, messen und auswerten. Dies umfasst Audits, die Analyse von Daten, Kundenfeedback und die Messung von Kundenzufriedenheit.
    • Es müssen Mechanismen zur Überprüfung und Bewertung der Wirksamkeit der Qualitätsmanagementaktivitäten existieren.
  7. Verbesserung:

    • Die Norm verlangt eine fortlaufende Verbesserung des Qualitätsmanagementsystems. Das bedeutet, dass die Organisation auf Basis von Audits, Bewertungen und Rückmeldungen Maßnahmen zur fortlaufenden Optimierung ergreifen muss.
    • Sie muss Fehlerursachen identifizieren, Maßnahmen zur Fehlerbehebung entwickeln und umsetzen.

Grundsätze des Qualitätsmanagements nach DIN EN ISO 9001:

Die DIN EN ISO 9001 basiert auf sieben Grundsätzen, die die Organisationen leiten sollen:

  1. Kundenorientierung:

    • Verständnis und Erfüllung der Kundenbedürfnisse.
  2. Führung:

    • Klare Führung und eine engagierte Leitung.
  3. Engagement der Mitarbeiter:

    • Einbindung und Motivation der Mitarbeiter.
  4. Prozessorientierter Ansatz:

    • Effektives Management und Steuerung von Prozessen.
  5. Verbesserung:

    • Fortlaufende Verbesserung als Grundprinzip.
  6. Faktengestützte Entscheidungsfindung:

    • Entscheidungen auf der Grundlage von Daten und Fakten treffen.
  7. Beziehungsmanagement:

    • Aufbau stabiler und langfristiger Beziehungen zu Lieferanten und anderen Partnern.

Fazit:

Die DIN EN ISO 9001 stellt sicher, dass Organisationen ihre Prozesse auf eine systematische und strukturierte Weise managen, um eine hohe Produkt- und Servicequalität zu gewährleisten und die Zufriedenheit der Kunden zu steigern. Sie ist ein international anerkannter Standard, der sowohl die Effizienz als auch die Glaubwürdigkeit eines Unternehmens verbessert und gleichzeitig das Vertrauen von Kunden und Partnern stärkt.